von Carina Gös
Störche an der Müritz trotzen ganz clever der Trockenheit
Regenwürmer gehören zur ersten Nahrung der Storchenkinder. Aber wegen der Trockenheit sind die in tiefere Erdschichten gekrochen. Was heißt das für das Storchenjahr?
Müritzregion - Das ist zu früh! Hans-Dieter Graf mag Störche, aber keine Spekulationen. Geht es mit Blick auf die aktuelle Trockenheit in der Natur um die Jungtiere in den Horsten der Region, dann weiß er um den Speisezettel der Langbeine, und „dass der aktuell einfach verändert wird“. „Die Tiere passen sich an, auch wenn das jetzt nicht optimal ist mit dem Nahrungsangebot und den Regenwürmern. Statt der Würmer weichen sie dann auf kleine Schlangen und was es sonst noch zu packen gibt aus“, nennt der Warener ein Beispiel.
Apropos Waren: Dort soll es laut Graf endlich ein Storchenpaar geben. Wo, das wolle er allerdings zum Schutz der Tiere nicht verraten. Wie sich die Brut entwickeln wird, das könne man ohnehin erst ab Juli sagen. Dann fliegt quasi auch Hans-Dieter Graf aus, um in die Kinderstuben der Störche im Altkreis Waren zu schauen und mit den Leuten über diese Vögel zu reden.
„Das Interesse der Menschen an den Störchen ist immer größer geworden. Sie freuen sich, wenn die Tiere ankommen und warten mit den Störchen auf den Nachwuchs. Manche rufen mich auch an“, erzählt Hans-Dieter Graf. Das sei auch eine Quelle für seine Daten und Zahlen zur Entwicklung der Störche in unseren Breiten. Inzwischen kenne er Tod und Teufel, wie man so schön sage.„Ohne Anwohner geht gar nichts“ dankt er auf diesem Wege.
Dass sich die Tiere zu helfen wissen, eine eigene Lösung haben und jedes Jahr das Beste tun, um die Brut aufzuziehen und ihre Art zu erhalten, das sei Natur. Natürlich mag es für Außenstehende tragisch sein, wenn mal ein Küken aus dem Nest geworfen wird - von den eigenen Eltern. Doch es laufe alles nach einem Plan der Natur. Die Tierwelt sei der Welt der Menschen in einigen Punkten ziemlich ähnlich.
Der Storchen-Graf ist mit seinen 81 Lenzen nach eigenem Bekunden seit 58 Jahren in Sachen Störche unterwegs – und auch immer mal wieder in anderen Regionen anzutreffen. Natürlich, um sich mit seiner Leidenschaft, den Störchen, zu beschäftigen, gern auch mit der Kamera im Gepäck. Nicht nur in Lansen, Deven oder Grabowhöfe, sondern auch in Malchin oder der Region Teterow schaut er sich um. „Das ist immer wieder faszinierend, was ich dort zu sehen bekomme. Ganz nah an den Horst zu kommen und einen Blick hineinwerfen zu können, ist immer wieder toll. Und auch die Freundlichkeit der Menschen, die die Leidenschaft zu diesen Tieren teilen, ist beeindruckend!“
Das vergangene war ein gutes Storchenjahr, blickt Graf noch einmal zurück. 2024 hatte er im Altkreis Waren 27 Horstpaare gezählt, von denen 19 mit Erfolg brüteten und insgesamt 52 Jungstörche großzogen. Folglich mussten die Storcheneltern häufiger auf Nahrungssuche gehen. Und da es seinerzeit recht feucht war zu Jahresbeginn, sei der Speisezettel wohl reichhaltiger gewesen als in diesem Jahr.
Kräuterwanderung mit Ilona
Am Sonntag, dem 06. April 2025, trafen sich interessierte Naturfreunde zu einer Kräuterwanderung im Peene-Durchbruchstal. Ilona Karlinski aus unserer NABU-Gruppe führte und erläuterte viele interessante Pflanzen und andere Themen, z.B. die Endmoräne der Eiszeit. Sie erklärte die Heilwirkung von Löwenzahn mit Kostprobe, Scharbockskraut hat doppelt so viel Vitamin C wie Kopfsalat, Birkensaft und Birkenblätter sind entzündungshemmend. Und dann noch der Brennnesseltee, gut gegen Rheuma.
Beeindruckend waren auch die vielen Frühblüher am Wegesrand, Buschwindröschen, Veilchen, Wiesensterne und viele mehr.
Es war eine gelungene Wanderung! Danke Ilona!
Günter Raschpichler
Kräuterwanderung 2
Aufgrund der vielen Anfragen hat Ilona eine 2. Führung angeboten. Diese fand am Sonntag, den 27.04.2025 statt. Es waren wieder über 20 Teilnehmer.
Die Vegetation hat sich in der Zeit zwischen den Führungen stark verändert. Ilona berichtete über die Pflanzen, deren Verwendung in der Küche für eine gesunde Ernährung und deren Heilwirkung. Ihre Begeisterung sprang auf die Teilnehmer über und jeder konnte etwas für sich lernen.